Yama die Todesgottheit als Herrscher der Hölle
Yama ist im Hinduismus eine Todesgottheit, welche auch im chinesischen und japanischen Buddhismus einiges an Bekanntheit und Bedeutung gewonnen hat. Er gilt als erster Sterblicher, der in den Himmel gelangte. Der Begriff Yama bedeutet im Sinne seiner ursprünglichen Wortherkunft so viel wie “Zwilling”. Er ist sowohl im Buddhismus, als auch im Hinduismus als Todesgott bekannt und wanderte – weil er das Leben nicht mehr liebte – in Richtung des Totenreich. Dort gelangte er gemäß den Vorstellungen der Hindus als erster Hindu zum Reich des Todes.
Die Gottheit Yama als Herrscher über das Totenreich im Buddhismus
Seitdem gilt Yama als Gott der Toten, welcher über die Wiedergeburten herrscht. Er ist vergleichbar mit anderen, europäischen Göttern der Antike, wie beispielsweise Hades.
In den Schriften und Überlieferungen wird er als ein freundlicher Gott beschreiben, dessen Reich dem Himmel gleicht. Während er zunächst ein Gaben gewährender Gott gewesen sein soll, änderte sich diese Wahrnehmung der Gottheit jedoch, sodass er für die Gläubigen zum düsteren, allmächtigen Richter wurde, welcher die Gerechtigkeit verkörpert und über die Hölle regiert.
Dargestellt wurde er häufig zusammen mit den zwei Hunden Sabala und Syama. Reitend auf einem Büffel oder als dämonischer Büffel selbst folgten ihm auf den Bildnissen dabei Dämonen. In Form des Büffeldämons wird Yama(ntaka) auch als der personifizierte Tod bezeichnet.
Die Ausrüstung und Gefolgschaft von Yama
Wenn Yama nicht mit einem Seil in der Hand abgebildet wird, dann üblicherweise mit Schwert und Schild. Während die Schlinge an den Kreislauf der Wiedergeburten bindet, bezeichnet man Yamas Schwert in der Literatur der Hindus häufig als “Schwert der Erkenntnis“.
Insbesondere im ostasiatischen Buddhismus wird Yama jedoch nicht als böser Dämon bezeichnet, sondern als Personifikation des Karmas. Er hat in diesem Kontext also die Rolle eines Richters, welcher entscheidet, in welchem von sechs verschiedenen Lebensbereichen eine Seele neugeboren wird.
Vom Gott im Paradies zum Richter im Straflager
Als Yama nach dem Tod laut Erzählungen und Schriften in eine bessere Welt gelangte und dort als eine Art König in seinem Palast herrschte, verwandelte er sich immer mehr in eine dämonische Figur und sein Palast wurde immer mehr zum Straflager. Manjushri – der Budda der Weisheit wurde zum Gegenspieler von Yama und verwandelte sich ebenfalls in einen dämonischen Büffel.
Dieser soll allerdings noch viel mächtiger und erschreckender gewesen sein, als es bei Yama der Fall war und so wurde die böse gewordene Gottheit Yama vom Buddha der Weisheit unterworfen. Die neue Gestalt des Buddhas gilt in manchen tantristischen Traditionen als die machtvollste aller kriegerischen Gottheiten.

Acala als zornige Gottheit und Zerstörer des Bösen
Bei der Gottheit Acala – auch bekannt als Fudo oder “der Unbewegliche”- handelt es sich um eine zornige Gottheit, welche als Beschützer des Dharma gilt. Das Dharma ist im Hinduismus ein Überbegriff für menschliche sowie soziale Verpflichtungen, welche mit Normen, Sitten und Regeln einhergehen. Während Menschen gemäß Ursache und Wirkung im Buddhismus und Hinduismus dem Karma unterliegen, ist das Dharma der Weg des Göttlichen, welches auf den vier edlen Wahrheiten basiert.
In Japan ist keine buddhistische Gottheit so bekannt wie Acala, welcher typischerweise zusammen mit seinem Schwert und loderndem Feuer dargestellt wird. Besonders häufig sieht man die Figur des Acala vor japanischen Tempeln.
Das Seil, welches häufig in seiner linken Hand dargestellt wird, dient zum Einfangen der Dämonen und seine Haut wird für gewöhnlich entweder schwarz oder blau dargestellt. In der rechten Hand hält er dagegen das Schwert der Weisheit. Im späteren Verlauf wurde das Schwert auch Vajra-Schwert (kongō-ken) oder auch Schatzschwert (hōken) bezeichnet.
Versucht man, Fudō durch ein Ritual anzusprechen, dann für gewöhnlich durch ein buddhistisches Feuerritual.
Acala gehört im Buddhismus zu den fünf Weisheitskönigen und nimmt somit eine relevante, hierarchische Position ein. Im Mittelalter sowie der Neuzeit war Fudō sowohl in China, als auch in Nepal und Japan sehr beliebt, weshalb hier die meisten bildlichen Darstellungen und Skulpturen der zornigen Gottheit zu finden sind.

Der Kontrast zwischen Yama und Acala
Während Acala der Zestörer des Bösen ist, wurde Yama als Todesgott sogar mit Dämonen abgebildet. Demnach nehmen die beiden Gottheiten in gewisser Hinsicht zwei sehr konträre Rollen ein.
Schließlich ist Acala eine zornige Gottheit, welche das Böse einfängt, zerstört oder unterwirft. Ebenso, wie es zwischen Manjushri, dem Buddha der Weisheit sowie Yama laut Geschichten der Fall war. Zwar kann die dämonische Gefolgschaft von Yama auch als unterworfen betrachtet werden, allerdings nicht mit einer inneren Güte, wie es bei Acala der Fall ist.
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